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ÖZZ Ausgabe 1/2025
A U S D E N R E F E R A T E N
schrillen lässt und den wir nicht akzeptieren können. Schließlich
geht es um eine verlässliche Versorgung unserer Patient:innen.
Das Vorschreiben eines Materials ist nicht mit der Behandlungs-
freiheit niedergelassenerZahnärzt:innen vereinbar, die demWohl-
ergehen ihrer Patient:innen verpflichtet sind.
Der uns vorgelegteVertragstextentwurf enthielt zudemdie kom-
plette Übertragung jeglicher Haftung auf die einzelnen Kolleg:in-
nen. Das ist – nicht zuletzt angesichts der fehlenden Langzeit-
erfahrung mit dem Material – niemandem zumutbar.
Und letztlich geht es um das Vertrauen, das man sich als Zahn-
ärztin oder Zahnarzt von einem Vertragspartner erwarten darf.
Verhandlungen können nur dann erfolgreich sein, wenn auf Au-
genhöhe mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen miteinander
ein Weg gesucht wird.
Wenn – trotz der Vereinbarung von Stillschweigen – das ge-
wünschte Ergebnis in denMedien kolportiert und so versuchtwird,
Druck von verschiedensten Seiten aufzubauen, trägt das nicht
zu solch einer vertrauensvollen Atmosphäre bei. Ganz im Gegen-
teil. Das war der Grund, warum wir die Verhandlungen mit dem
Dachverband vorWeihnachten vorerst nicht weitergeführt haben.
In dieser Situation ist es uns vonseiten der Österreichischen
Zahnärztekammer gelungen, rechtzeitig alle dafür nötigen In-
formationen, Vordrucke, Plakate, Downloads etc. direkt an die
Ordinationen zu schicken. In derAHR konntenwir neue amalgam-
ersetzende Füllungspositionen verankern. Unser Dank gilt allen,
die uns bei dieser Aufgabe unterstützt haben.
Dass es auch anders geht, wenn man sich mit Verständnis für
die Möglichkeiten und Begrenzungen der jeweils anderen Seite
begegnet, zeigt der Abschluss mit der BVAEB: Hier wurde eine
Lösung gefunden, die für beide Seiten fair ist und eine zufrieden-
stellende Versorgung der Versicherten bewirkt.
Die Rückmeldungen aus der Kollegenschaft sind bisher gut – das
so oft kolportierte Chaos durch den Wegfall der Amalgamfüllun-
gen ist glücklicherweise ausgeblieben. Die Patient:innen und Kol-
leg:innen haben sich mit der neuen Situation arrangiert, obwohl
sie langfristig wohl nicht für alle optimal ist. Deshalb werden wir
als Standesvertretungweiterhin fürVerhandlungen zurVerfügung
stehen – vorausgesetzt, sie finden auf Augenhöhe statt und be-
rücksichtigen die wirtschaftlichen Grundsätze.
Landeszahnärztekammer für Burgenland: Dr. Ernst Michael REICHER
Landeszahnärztekammer für Kärnten: MR Dr. Ulrich ERTL
Landeszahnärztekammer für Niederösterreich: OMR Dr. Hans KELLNER, MDSc
Landeszahnärztekammer für Oberösterreich: MR Prim. Dr. Reinhard PFLUG
Landeszahnärztekammer für Salzburg: Dr. Wolfgang TAUTSCHNIG
Landeszahnärztekammer für Steiermark: Dr. Gernot WAGNER
Landeszahnärztekammer für Tirol: Dr. Franz BRUNNER
Landeszahnärztekammer für Vorarlberg: DDr. Peter KAPELLERMSc, MSc und stv. Referent Dr. JoachimKLIEN, MSc, MSc
Landeszahnärztekammer für Wien: Dr. Werner OSSMANN
Referenten für Kassenangelegenheiten
in den Landeszahnärztekammern
DDr. Martin Hönlinger
Vizepräsident und Referent für die Belange
der niedergelassenen Zahnärzt:innen
© LZÄK OÖ