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Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T

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ÖZZ Ausgabe 1/2025

C O V E R S T O R Y

Im Frauenstift im ersten Bezirk durchlief die Zahnarztordination der Familie Schlossarek/Keller gewissermaßen die Entwicklung

der Zahnmedizin – von Dentist:innen (Großvater und Mutter) über den Facharzt für ZMK und MKG (aktueller Praxisinhaber) bis

hin zu den Kindern, die auch beide doppelt approbiert sind – und schreibt damit ihr ganz eigenes Kapitel in der Geschichte der

Zahnheilkunde. Als allererster männlicher Bewohner eröffnete Karl Keller, der Großvater des heutigen Praxisinhabers Wolfgang

Schlossarek, im Jahr 1920 seine Ordination hier im Savoyenschen Damenstift (gegründet 1769). 1947 übernahmen erst seine

Mutter und Schlossarek selbst 1982 nach erfolgreicher Staatsprüfung für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde die Ordination.

Die nächste Generation, Tochter Viktoria und Sohn Christoph, derzeit beide in der Facharztausbildung für Mund-, Kiefer- und

Gesichtschirurgie, arbeitet seit einem halben Jahr im Rahmen des Jobsharings ebenfalls in der Generationenordination mit. Üb-

rigens: Zwei Patient:innen, die heute noch in der Praxis betreut werden, wurden einst als Kinder noch von Karl Keller behandelt.

www.schlossarek.at

Facetten einer Familienordination

Schlossarek:

Auchwenn in derNiederlassung der automatische

Austausch mit Kolleg:innen fehlt, bieten diverse Fachgruppen

wie etwa jene der Bezirkszahnärzt:innen die Gelegenheit, sich

auszutauschen und Hinweise von Kolleg:innen einzuholen. Ähn-

liches gilt für die wissenschaftliche Betätigung. Wer sich gerne

wissenschaftlich engagieren möchte, kann dies etwa mit Bei-

trägen in facheinschlägigen Medien oder Teilnahmen an zahn-

medizinischen Kongressen realisieren.

ÖZZ: Welche Hürden sind in der Niederlassung zu nehmen?

Schlossarek:

Derzeit sind vor allem das Recruiting von Ange-

stellten und der Kostendruck aufgrund der Tarife die größten

Herausforderungen.

ÖZZ: ZumSchluss:Was raten Sie kommenden Generationen hin-

sichtlich einer geplanten Niederlassung?

Schlossarek:

Zunächst ausreichend Erfahrung durch Zusam-

menarbeit mit erfahrenen Kolleg:innen sammeln, damit man

Geschwindigkeit und Handfertigkeit lernt. Zudem ist es vor

einer geplanten Übernahme wichtig, die Patient:innen der Or-

dination mit ihren individuellen Wünschen, etwa in Form von

Vertretung oder Jobsharing, kennenzulernen, sonst wird es sehr

schwierig. Und schließlich ein Tipp: Interessieren Sie sich für

die Sachverständigentätigkeit, dabei sammelt man unglaublich

viel Erfahrung.

Das Management der Ordination und alle Terminkoordinatio-

nen erledigt meine Frau Susanne. Ich kann allen nur empfeh-

len, Schaltstellen in der Ordination mit Familienangehörigen

zu besetzen.

© Schlossarek