Table of Contents Table of Contents
Previous Page  6 / 74 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 6 / 74 Next Page
Page Background

Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T

ÖZZ Ausgabe 3/2025

6

A U S D E N R E F E R A T E N

Referat für

BELANGE DER

NIEDERGELASSENEN

ZAHNÄRZT:INNEN

Pilotprojekt zur Modernisierung der

zahnärztlichen Honorarordnung

DDr. Martin Hönlinger

Vizepräsident der ÖZÄK und Referent für die

Belange der niedergelassenen Zahnärzt:innen

© LZÄK OÖ

In langen Verhandlungen im Anschluss an die Lösung betreffend

Amalgamalternativen ist es uns gelungen, ein Pilotprojekt mit der

Versicherungsanstalt für öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen

und Bergbau (BVAEB) zur Modernisierung der zahnärztlichen

Honorarordnung auf die Beine zu stellen. Dieses gemeinsame

Pilotprojekt setzt einen klaren Fokus auf zahnmedizinische Prä-

vention imKindes- und Jugendalter und führt zuTariferhöhungen

bei bislang unterdotierten Einzelpositionen. Wir erfüllen damit

auch das Ergebnis der österreichweiten Umfrage in den Ordina-

tionen, ihrenWünschen vonÄnderung imKassenvertragssystem.

Daraus werden notwendige Änderungen im Patientenmanage-

ment resultieren, auf die wir bereits jetzt hinweisen möchten.

Das gemeinsame Ziel der Verhandlungspartner war, künftig alle

Versicherten der BVAEB zweimal im Jahr einer Kontrolle zuzu-

führen. Zusätzlich sollte das zweimalige Mundhygiene-Angebot

bis zum 18. Lebensjahr nicht an finanziellen Mitteln scheitern.

Sehr schwierig waren die Berechnungen der finanziellen Auswir-

kungen des Pilotprojektes.Wir konnten imHintergrund komplexe

Kontrollprogramme etablieren. In diesemZusammenhang haben

alle Bundesländer eine österreichweite Datendrehscheibe in der

ÖZÄK beschlossen. Diese wird uns zum ersten Mal eine exakte

statistische Auswertung ermöglichen. Die Daten aller Bundes-

länder werden dort anonymisiert eingepflegt. Wir konnten mit

der BVAEB eine laufende, rollierende Kontrolle vereinbaren, um

bei Problemen jederzeit rasch regulierend eingreifen zu können.

Das Pilotprojekt ist für drei Jahre vereinbart und kann vorzeitig

beendet werden.

Dies führt zu folgendem Anliegen: Bitte erfassen Sie so gut wie

möglich von den zusammengefassten Leistungen diejenigen,

die Sie wieder lieber als Einzelleistung abrechnen würden. Wir

werden alle Ordinationen, wie bereits einmal, Ende 2026 wieder

statistisch abfragen.

Die Einführung jedes neuen Abrechnungssystems wird natürlich

Anfangsschwierigkeiten haben – wir ersuchen hier umMitarbeit

und etwas Geduld, um diese – falls sie auftreten – gemeinsam

rasch und effizient lösen zu können.

Wir leben in Zeiten rascher Umbrüche – wenn man wie eine be-

freundete Kammer – jahrelang nur blockiert – dann ist es durch-

ausmöglich, dass die Politik irgendwann eine Lösungsmöglichkeit

sucht, um dies ev. sogar gesetzlich zu durchbrechen. Auch hier

gilt möglicherweise der alte, oft gebrauchte GorbatschowSpruch:

Wer zu spät kommt, den...