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Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T

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ÖZZ Ausgabe 3/2025

E I N B L I C K

ImAngesicht zunehmender Restriktionen beimZigarettenrauchen

eröffnet die Tabakindustrie immer neue Spielfelder zur Sicherstel-

lung ihrerBetriebsergebnisse. Nach außen hin stelltman gerne das

„wesentlich geringere Übel“ oder die „Nikotinsuchtentwöhnung“

vor das profunde wirtschaftliche Interesse. Wegen ihrer Umwelt-

schädlichkeit undRessourcenvergeudung stehenEinweg-E-Zigaret-

ten seit geraumerZeit imMittelpunkt derKritik. DenndieVapes, die

etwa zehn Euro pro Stück kosten, landen nach ungefähr 600Zügen

imMüll. Dabei sind in den Geräten oft Lithium-Akkus verbaut, die

eigentlich mehrere hundert Mal aufgeladen werden könnten. Da

bei den Einweggeräten aber ein Ladeanschluss fehlt, landet der

Akku schon nach einmaligemGebrauch imMüll – undmit ihmauch

viele wertvolle Rohstoffe wie Lithium, die für die Energiewende

dringend benötigt werden.

Um einen besseren Überblick über die verschiedenen Produkte zu

erlangen, finden Sie hier eine Übersicht über die gerademodernen

Nikotinapplikationsformen:

Vapes

, auch E-Zigaretten genannt, verwenden eine Batterie,

um eine Flüssigkeit (E-Liquid oder E-Juice) zu erhitzen. Diese

Flüssigkeit enthält in der Regel Nikotin, Aromen und andere

chemische Bestandteile. Beim Erhitzen entsteht ein Dampf,

der inhaliert wird.

Heats

, Heat-not-Burn Produkte erhitzen echten Tabak, ohne

ihn zu verbrennen. DieseGeräte verwendeneine spezielleTech-

nologie, um den Tabak auf eine Temperatur zu bringen, bei der

Nikotin freigesetzt wird, ohne dass Rauch entsteht.

Tabakbeutel

: Diese enthalten in der Regel echten Tabak, der

zerkleinert und in Beuteln verpackt ist. Sie enthalten Nikotin

sowie andere chemischeVerbindungen, die beimTabakrauchen

entstehen. Der Konsum von Tabakbeuteln führt zu einer Niko-

tinzufuhr und kann auch andere gesundheitsschädliche Stoffe

freisetzen.

Nikotinbeutel

: DieseProdukte enthalten keinenTabak, sondern

nur Nikotin, das aus Tabakpflanzen extrahiert wird. Sie sind oft

mit verschiedenenGeschmacksrichtungen versehenund enthal-

ten zusätzliche InhaltsstoffewieAromen und Füllstoffe. Nikotin-

beutel sind in der Regel als rauchfreie Alternative konzipiert.

MR Dr. Günter Gottfried

Vizepräsident und Referent

für Kommunikation und

Digitalisierung der Österreichischen

Zahnärztekammer

Ihnen allen gemeinsam ist die Förderung derNikotinsuchtmit allen

bekannten allgemeinmedizinischen Konsequenzen.

Bei beiden Letzteren wird Nikotin durch die Mundschleimhaut

aufgenommen,was zu einer schnellenWirkung führt. Grunddafür

ist, dass die Schleimhaut gut durchblutet ist, was die Aufnahme

des Nikotins erleichtert. Bei häufigemGebrauch können Nikotin-

beutel dieMundschleimhaut reizen. Dies kann zuSymptomenwie

Mundtrockenheit, Brennen oderEntzündungen führen. Leukopla-

kieartigeVeränderungen in denVestibula vorwiegendmännlicher

Jugendlicher gehören beinahe schon zur Tagesordnung in den

Zahnarztpraxen. Über deren Langzeitfolgen gibt es noch keine

validen Studien. Nichtsdestotrotz kann man aus medizinischer

Sicht nicht einfach so darüber hinwegsehen, weshalb sich die

Zahnärztekammer entschlossen hat, eineAufklärungskampagne

zu starten. In Kooperation mit der Österreichischen Krebshilfe

werdenwir unsere Patientinnen und Patienten auf die Problema-

tik aufmerksammachen. Aber wir möchten auch Sie, geschätzte

Kolleginnen und Kollegen, für diese Problematik sensibilisieren,

um dem bestmöglich entgegenwirken zu können und so nicht

absehbare Langzeitschäden von den vorwiegend jugendlichen

Patient:innen fern zu halten.

© LZÄK OÖ

© kura/stock.adobe.com