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Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T

ÖZZ Ausgabe 1/2025

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P E R S O N A L I A

sonders engagierter Kollege ans Herz gelegt. ImSpeziellen sollte

Eskici ProfessorTrauner zunächst als Gastarzt bei wissenschaft-

lichen Projekten unterstützen. Nur überAusnahmegenehmigun-

gen, die Trauner erwirkte, bekam Eskici mit dem türkischen

Zahnmedizinabschluss eine vorübergehende Zulassung, auch

ärztlich tätig zu werden. Mit großartigem Einsatz und un-

eingeschränktem Fleiß arbeitete er an seiner Nostrifikation und

schaffte 1972 mit der Promotion zum Doktor der Zahnmedizin

an der Freien Universität den Abschluss in Berlin. In der Folge

studierte er berufsbegleitend auch Humanmedizin an der

Karl-Franzens-Universität in Graz. Dieses Studium schloss er

1976 mit der Promotion ab. Erst damit hatte er nun alle Voraus-

setzungen, die Ausbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und

Gesichtschirurgie zu beginnen, die er 1986 abschloss.

1987 wurde ihm die Venia Docendi verliehen. Ein wesentlicher

Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit war, wie schon

erwähnt, die Transplantation von Zähnen. Er legte damit nach-

haltig die Basis dafür, dass nicht nur er sich diesbezüglich zu-

mindest im gesamten deutschsprachigen Raum zu einem aner-

kannten Experten entwickelte, sondern wir auch als

Universitätszahnklinik Graz bis heute dahin gehend als ein Zen-

trum wahrgenommen werden.

1991 wurde die Grazer Zahnklinik strukturiert – in vier Klinische

Abteilungen und ein Department für Zahnärztliche Chirurgie

und Röntgenologie, das er ab diesem Zeitpunkt bis zumWech-

sel in den Ruhestand im Jahr 2004 leitete.

Antranik Eskici wird Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen und mir

selbst in großer Wertschätzung und auch als wahrer Freund in

guter Erinnerung bleiben.

Er ruhe in Frieden!

E

in großartiger Arzt, hervorragender Lehrer und ehemals

Leiter des Departments für Zahnärztliche Chirurgie und

Röntgenologie der Grazer Universitätszahnklinik hat uns

für immer verlassen.

Wenn wir seiner gedenken, dann tun wir das auch in sehr dank-

barer Erinnerung. Er hat sichmit großemEngagement imBereich

der zahnärztlichen Chirurgie ganz persönlich in die Ausbildung

des zahnmedizinischen Nachwuchses eingebracht und uner-

müdlich an derWeiterentwicklung unterschiedlicher oralchirur-

gischer Techniken gearbeitet. Die Techniken der Zahntrans-

plantation und ein nach ihm benannter Zugang zur

Wurzelspitzenresektion sind jedenfalls nachhaltig mit seinem

Namen verbunden.

Sein Werdegang war durchaus herausfordernd. Mit sehr viel

Fleiß, Hartnäckigkeit und emsiger Arbeit hat er sich letztendlich

zu einer auch in der internationalen Fachwelt anerkannten

Persönlichkeit entwickelt.

Seine Familie stammte ursprünglich aus Armenien. Antranik

Eskici selbst ist 1938 in Elazig, weit östlich in derTürkei, geboren.

Er hat von 1955 bis 1960 in Istanbul Zahnmedizin studiert und

nach demAbschluss auch das Assistenzjahr an der Universitäts-

klinik in Istanbul angeschlossen. In der Folge leitete er die zahn-

medizinische Ambulanz eines Militärkrankenhauses in Istanbul

und betrieb parallel auch eine Privatordination.

Ab 1965 war Antranik Eskici dann an unserer Universi-

tätszahnklinik in Graz tätig, zunächst als Gastarzt und dann bis

zu seiner späteren Fixanstellung auf unterschiedlichen Vertre-

tungsstellen. Der damalige Klinikvorstand Professor Trauner

pflegte kollegiale Kontakte zur Klinik in Istanbul, und

Antranik Eskici wurde ihm von einem der Professoren als be-

In memoriam

Universitätsprofessor Dr. Dr.

Antranik Eskici

Norbert Jakse

Vorstand der Univ.-Klinik für Zahnmedizin und

Mundgesundheit

Medizinische Universität Graz

Laurenz Maresch

Pressereferat LZÄK Steiermark