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Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T

ÖZZ Ausgabe 3/2025

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C O V E R S T O R Y

und teilen uns Akutpatient:innen nach vorhandener Kapazität

auf. Wir stellen es Patient:innen zudem frei zu entscheiden, wel-

cher/em Behandler:in sie zugeteilt werden möchten. Für junge

Jobsharing-Partner:innen stellt dieWeitergabe vonWissen und

Erfahrung des Seniorpartners einen Gewinn dar.

ÖZZ: Gibt es Optimierungspotenzial beim Jobsharing, das Sie auf

Basis Ihrer Erfahrungen erkennen?

Strasser

: Ein wesentlicher Aspekt ist es, Erfahrungen anderer

Kassen-Ordinationen aktiv einzuholen und zu reflektieren. Ich

erinnere mich an eine Praxisgemeinschaft – kein Jobsharing –

zwischen einem Zahnarzt und einem Kieferchirurgen. Trotz der

guten persönlichen Beziehungen zwischen den beiden kam es

innerhalb des Teams zu Spannungen, insbesondere zwischen

den Assistent:innen. Unterschiedliche Arbeitsstile, fehlende

Kommunikation und mangelnde Integration führten letztlich

zur Auflösung der Zusammenarbeit. Diese Erfahrung zeigt, wie

wichtig es ist, von Anfang an alle Beteiligten – insbesondere das

Assistenzpersonal – einzubinden und mitzunehmen.

Letsch

: Demschließe ichmich an – vor allem, was die zwischen-

menschlichen Voraussetzungen anlangt. Damit steht und fällt

streng genommen der Erfolg des Jobsharings.

ÖZZ:WelcheMöglichkeiten eröffnet die Beschäftigung von Jobs-

haringpartner:innen – etwa im Hinblick auf Leistungsangebot

und Ordinationszeiten?

Strasser

: Durch die Einführung des Jobsharing-Modells konn-

ten wir tatsächlich unsere Ordinationszeiten erweitern. Zuvor

waren wir von Montag bis Donnerstag geöffnet – freitags wur-

de hauptsächlich administrativ gearbeitet. Nun können diese

Hintergrundarbeiten während der regulären Öffnungszeiten

erfolgen, wodurch wir auch am Freitagvormittag Patient:innen

betreuen. Darüber hinaus wird mittelfristig auch eine Erweite-

rung des Leistungsangebots möglich, da durch die zusätzliche

ärztliche Präsenz mehr Kapazitäten geschaffen werden.

Letsch

: Zusätzlich zu offensichtlichen administrativ-organisato-

rischen Möglichkeiten sehe ich vor allem in der Spezialisierung,

die eine/ein neue/r Kolleg:in mitbringt, eine Riesenchance für

Patient:innen.

ÖZZ: Welche Botschaft haben Sie an Kolleg:innen, die mit dem

Gedanken spielen, Jobsharingpartner:innen zu beschäftigen?

Strasser

: Ich empfehle, den Übergang von der Einzelpraxis zur

Jobsharing-Struktur schrittweise zu gestalten und das gesamte

Team aktiv einzubeziehen. Die zwischenmenschliche Kompo-

nente ist dabei entscheidend. Nurwenn das Vertrauensverhält-

nis und die Kommunikation stimmen – sowohl zwischen den

Partner:innen als auch innerhalb des Teams – kann das Modell

erfolgreich funktionieren.

Letsch

: Ich habe die Entscheidung, Jobsharing-Partner:innen

zu beschäftigen, zu keinem Zeitpunkt bereut. Im Gegenteil: Es

hat sich als Bereicherung für das Team, die Patient:innen und

für mich selbst herausgestellt. Letzteres vor allem durch die

bessere Bewältigbarkeit des täglichenArbeitspensums dank der/

des weiteren Kolleg:in. Damit sich Jobsharing als Gewinn für alle

bewährt, muss jedoch die zwischenmenschliche Komponente

passen, es müssen ähnliche Behandlungskonzepte angewendet

werden und eine ähnliche Grundeinstellung vorliegen.

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www.zahnaerztekammer.at

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